140 spannende Zeichen

Warum kurze Texte effektiv sind. Tiny Tales für die Feiertage

Guten Tag nach einer kleinen Schreib-Pause, wir dachten, das würde jetzt alles die KI machen. Aber die KI ist offenbar auch nur ein Mensch und braucht klare Anweisungen.

Zum Jahreswechsel bekommen Sie deshalb eine handgemachte Wortmeldung aus der menschlich besetzten UVA-Text-Manufaktur. Und weil das Jahr gleich rum ist, fassen wir uns kurz. Mittlerweile geht es bei der Frage, ob etwas überhaupt angelesen wird, um Sekunden.

Auch kurze Texte können ein ganzes Leben abbilden.
Voller Leben: 140 Zeichen reichen auch für eine Weihnachtsgans.

Kennen Sie die 3/30/3-Regel ?

Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne beim digitalen Medienkonsum ist heute superkurz: Laut der 3/30/3 Regel haben wir 3 Sekunden Zeit, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erregen; 30 Sekunden, um die Leser bei der Stange zu halten und 3 Minuten, um die Leser von etwas zu überzeugen.

Das zeigt, wie wichtig die bewusste Gestaltung von Headlines, Teaser und Text-Struktur ist. Kurz und gut: Einer muss sich quälen, der Leser oder der Autor. Da entscheiden wir uns natürlich für den Autor!

Kurz ist besser: 140 Zeichen reichen locker für ein Drama

30 Sekunden sind gleich rum, deshalb bekommen Sie hier die Belohnung fürs Durchhalten: Unsere best-of-Tiny-Tales, Mini-Geschichten, die nicht mehr als 140 Zeichen umfassen. Das war früher das Maximum für einen Twitterbeitrag, bevor die Länge verdoppelt wurde. Erfinder dieses Genres ist Autor und Regisseur Florian Meimberg, dafür wurde er sogar mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Tiny Tales schreiben kann jeder – wir haben das für Sie ausprobiert.

Hier lesen Sie unsere UVA-Feiertags-Tiny-Tales:

  • Die Spur war frei, Tom gab Gas. Ah, die Pause hatte gutgetan. Ina warf ihren Schal auf die Rückbank. Dann ihr Schrei. „Scheiße, die Kinder!“
  • Das Jaulen der Katastrophenapp verstummte endlich. „Akku ist leer“, flüsterte Maja. Es knackte hinter ihnen. „Gibt’s hier Wildschweine?“
  • Die Gans klagte: „Also ich nicht!“ Sie stand, als letzte, und streckte die Brust raus. „So schön heute, die Sonne geht grad uhuhuuu…grkkh-“
  • „Das Gulasch ist ja gefroren! Und habt ihr keinen Piment?“ Jo seufzte: „Deine Mutter… ich muss mal raus“. Leise fiel im Wohnzimmer der Baum.
  • „Mit oder ohne?“ Er hielt den Bart hoch. „Mit“, sagte Pia. „Ist authentischer“. Der Gürtel war zu eng, aber es half nichts. Jetzt der Sack.
  • „Du nervst“, ranzte er seinen Bruder an. Sofort tat‘s ihm leid, wegen Weihnachten. „Lass Mooskuchen backen! Holst du Omas alte Kaffeemühle?“
  • Licht aus. Sie war die Letzte. Unterm Wischer klemmte ein Zettel. Ein Ticket? Sie schnaubte. Dann las sie „Weihnachtsfeier nicht vergessen!“
  • Die Weihnachtslichterkette hatte eine Verschwörung – jedes Licht behauptete, es sei das wichtigste.

Wann dürfen wir für Sie etwas texten? Ab 2. Januar sind wir wieder für Sie da.

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