Tupperware ist in der Insolvenz. Wie konnte das dieser etablierten Marke passieren?
Wie viele Plastikdosen haben Sie im Küchenschrank? Und wie viele sind echte Tupper? Immer weniger vermutlich, denn neben der Erfindermarke Tupperware gibt es längst gute Alternativen. Jetzt steht die große Marke Tupper in der Insolvenz. Für den Konsumenten könnte diese fast geräuschlos stattfinden, denn der Begriff „Tupper“ hat sich mit der Zeit unabhängig vom Originalprodukt verselbstständigt.
Erst kam die Party, dann die Onlinevermarktung
Die Tupperdose, hierzulande mit deutschem U ausgesprochen, war ein Phänomen mit einer einmaligen Markengeschichte. Von der beinahe zufälligen Erfindung über die geniale Vertriebsidee der Tupperpartys inklusive des Gefühls der Zugehörigkeit, des Angekommenseins in der Tupperfamilie mit ihren eigenen Regeln. Ohne Händler und Onlinevermarktung ging es dann aber doch nicht. Und das Sortiment wuchs und wuchs und umfasst heute mehr als 8500 Produktpatente.
Woran liegt es, wenn eine große Marke scheitert?
Der damals neue Kunststoff Polyethylen, der in der Nachkriegszeit das Leben nicht nur der Hausfrau erleichterte, ist heute mit einem negativen Image versehen. Heute wollen wir Kunststoffe im Haushalt möglichst vermeiden. Alternative Frühstücksdosen und Rührschüsseln gibt’s zudem auch anderswo, wenn man sie überhaupt noch braucht. Fertigprodukte statt Hausfrau am Herd – wer benötigt dazu zehn verschiedene Gemüsehobel? Die hochwertigen Tupper-Produkte sind außerdem nicht ganz billig.
Wer nicht geht mit der Zeit, geht mit der Zeit.
Hätte man Tupper retten können? Immer neue Produktideen auf den Markt zu bringen, war offensichtlich nicht die Lösung. Wo blieb beispielsweise eine Recyclingidee? Kooperationen mit Lebensmittelherstellern? Oder soll man aufhören, wenn’s am schönsten ist?
Strategische Überlegungen und Entscheidungen sollte man allerdings nicht erst in der Not treffen, sondern eine Marke von Anfang an zukunftsfähig denken und entwickeln. Dabei unterstützen wir Sie gerne.